Songs about us
Ensemble
Panorama Dance Theater
Künstlerische Leitung
Ann Katrin Cooper
Choreografie
Tobias Spori
Musik
Annina Stahlberger
Ausstattung
Helen Prates de Matos
TänzerInnen
Isabella Daffara
Egon Gerber
Maxime Jeannerat
Marco Rizzi
Giulia Tornarolli
N.N.
“In time of pain, in time of struggle, that is exactly when we need art the most. Because it helps us stay alive. It helps us process our pain. It helps us deal with our trauma. It gives us language for it, it gives us pictures for it. It gives us melodies to it. And, if we are to heal from what we are going through, if we are to have sincere engagement and sincere dialogue about what it is that is happening to us and what we are doing to each other, we have to have a language that exists in the realm of our emotions. Only speaking to this (points to her head) only gets us so far. Sometimes we have to speak to our hearts. Sometimes we need to feel what we are actually going through. Sometimes we have to sit in that pain. And feel what it means to be a human being. And feel what it means when we let eachother down. And when we watch each other suffer. We have to wake up and we have to do something. We have to be there for eachother.”
Diese Worte der Musikerin, Filmemacherin und Menschenrechtsaktivistin Deeyah Khan haben in uns Resonanz ausgelöst. Denn sie haben uns daran erinnert, wie wir als KünstlerInnen und Menschen aktiv und mitgestaltend agieren können angesichts der Last der Welt und der zahlreichen globalen Krisen, die uns sprach- und hilflos machen. Dann drohen wir, zu kapitulieren und uns ins Private zurückziehen. Aber auch vor dem privaten Raum machen die Krisen nicht Halt: die Anzahl der Menschen, die an Depressionen oder Angststörungen leiden steigt weltweit rasant an, häusliche Gewalt, Einsamkeit, Suizide – all das nimmt zu und wächst sich zum globalen Problem aus. Das Private wird politisch.
Mit SONGS ABOUT US möchten wir dem Auseinanderdriften, den verhärteten Fronten, dem Vereinzeln und der Hilflosigkeit eine künstlerische Position entgegensetzen. In der abendfüllenden Performance sehen und hören wir sechs professionelle Tänzerinnen, drei Musikerinnen, 20 Menschen eines Bewegungschors und einen Chor auf der Bühne. Wir erleben ihre persönlichen Geschichten, ihre Sorgen und Ängste. Und ihren Wunsch nach Austausch, verstanden zu werden. Wir erleben die existentielle Suche nach Liebe und die Angst, daran zu scheitern und allein zu sein. Wir wollen so Nähe schaffen und das Publikum einladen, uns über das Private ins Politische zu folgen. Denn es geht uns nicht nur um die persönlichen Krisen, sondern um die grosse Frage: Wie und warum sollen wir weitermachen, wenn es wenig Hoffnung gibt?
Wir erforschen dazu den Mechanismus, der uns Menschen unbeweglich macht, wenn die Dimensionen der Herausforderungen zu allumfassend werden.2015 haben wir mit «Wisdom of the crowd» das Verhalten in Gruppen künstlerisch thematisiert. Hier knüpfen wir an und entwickeln weiter: die Künstlerinnen, Künstler und Menschen auf der Bühne loten mit Körper und Stimme aus, wie es ist, allein zu sein, mit dem Strom zu schwimmen, unter vielen zu sein und sich dennoch einsam zu fühlen. Aber auch, wie es sich anfühlt, in der Gruppe eine Rolle zu spielen, wie Selbstwirksamkeit uns auch in Zeiten multipler und globaler Krisen handlungsfähig macht, welche Kraft darin steckt, Resonanz zu bekommen und Resonanz zu erzeugen.